Eine wirklich ganz besondere Geschichte verbindet gleich drei Brautpaare miteinander. Die Schwestern Josephine, Christiane und Caroline aus Frauendorf trennen im Alter nur vier Jahre und ansonsten eigentlich nichts. Auch wenn jede über einen großen Freundeskreis verfügt, bezeichnen sie ihr Verhältnis seit jeher nicht nur als familiär, sondern als „beste Freundinnen“. So begannen sie auch schon als Teenies von einem großen Tag zu sprechen, an dem alle drei gemeinsam ihre Traumhochzeit feiern. Was damals mehr Schwärmerei und Spinnerei war, gewann später dann doch eine unerwartete Bedeutung.
Obwohl Ausbildung, Studium und erste Berufsjahre die drei nach Jena, Bautzen und Potsdam zerstreuten, blieb das Herz doch der Familie und ihrem Frauendorf treu. Hier verbrachten sie alle Wochenenden im Haus der Eltern, meist gemeinsam mit ihren Freunden. Bei zwei der Schwestern war das sogar die Jugendliebe von der Schulbank, aber alle waren sich einig, den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Der Traum von der „Dreierhochzeit“ begann schließlich, sich in einem langen Prozess zu verselbständigen. Den Anfang machte ein Gespräch mit den Männern, die den Gedanken auch klasse fanden. Im Jahr 2012 waren schließlich auch alle drei Schwestern mit Ausbildung und ersten Berufserfahrungen fertig und auch die letzte hatte ihren Lebensmittelpunkt wieder in Frauendorf. „Wir sind glücklich, wenn wir zusammen sind. Deshalb sind wir auch Frauendorf und der Familie treu geblieben.“, bringt es die Älteste auf den Punkt. Im Jahr 2012 begannen dann auch die Planungen. Die älteste Schwester hatte damals schon die standesamtliche Trauung hinter sich, die aber mit keiner Hochzeitsfeier verbunden wurde. Auch für die beiden jüngeren Schwestern wurde das amtliche Bekenntnis lediglich im kleinen Familienrahmen und ohne großes Tamtam begangen – das sollte dem gemeinsamen Ereignis vorbehalten bleiben.
Die ursprüngliche Idee von einem sehr natürlichen Fest, barfuß auf einer Wiese tanzend, mit leichten weißen Pagoden im Stile einer Schwedenhochzeit, brachte bei einer Hochzeitsgesellschaft mit ca. 250 Personen viele Hürden mit sich. Nebenan in Laubsdorf wurde dann aber doch ein passender Ort mit großem Saal als Regenvariante und viel Platz auf einem grünen Innenhof gefunden – und eine sehr eng vertraute Freundin aus der Eventbranche nahm die Planung in die Hand.
Die Dreierhochzeit wurde dann zum perfekten Mix aus Traumhochzeit und Dorffest. Vor dem elterlichen Haus hatten Frauen aus dem Dorf eine Pforte aus Pflanzen geflochten. Für die Fahrt mit der Limousine zur Kirche ins benachbarte Neuhausen wurde sogar eine Straßensperrung aufgehoben. Viele Menschen wollten an dem Ereignis teilhaben und säumten die Straße, auch vor der Kirche hatten sich Zaungäste versammelt. Besonders emotional war dann die traditionelle Übergabe der Braut an ihren künftigen Mann, für die ihr Vater drei Mal den Weg zum Altar ging. Die Zeremonie dauerte über eine Stunde und gab jedem Paar seine ganz eigenen Momente, umrahmt von einem Gospelchor, Instrumentalmusik und Wunschliedern vom Band. Im Anschluss sorgten vor der Kirche Sekt und lustige Spiele der extra angerückten örtlichen Feuerwehr für Sommerlaune. Eine nicht enden wollende Gästeschar überbrachte ihre Glückwünsche. Danach wurde der Hof der Laubsdorfer Gaststätte „Triple R“ zur Festwiese mit Kinder-Hüpfburg, Live-Musik, Feuershow und einer unvergesslichen Feier für eine der größten Hochzeitsgesellschaften, die unsere Region je erlebt hat. Eröffnet wurde das Fest mit einer kleinen Choreografie als Hochzeitstanz der drei Paare, in den sie Eltern und Schwiegereltern mit einbezogen. Dazu waren die Brautpaare bei einer Tanzlehrerin aus Frauendorf extra nochmal in die „Tanzschule“ gegangen. Am Ende war alles wie erträumt, bei bestem Sommerwetter auf der Wiese mit Musik, Familie und vielen Freunden – im Stil einer Schweden-Sommerhochzeit. „Wir würden es genauso wieder machen. Es war ein perfekter Tag, für jede von uns.“ zeigen sich die drei Schwestern auch Monate nach dem großen Tag noch immer beeindruckt.
Fotografiert wurde die Hochzeit vom Foto Goethe-Team, das jedem Brautpaar vom Morgengrauen bis zur Hochzeitsnacht einen eigenen Fotografen zu Seite stellte.